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ME spezifische Funktionen

Kantenrunden

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Menü Ändern > Kantenrunden

Mit dieser Funktion können die Kanten eines geschlossenen Körpers abgerundet oder abgefast werden. Je nach der gewählten Einstellung können einzelne Kanten oder mehrere zusammenhängende Kanten bearbeitet werden. Die Bearbeitung erfolgt entweder mit konstantem Radius, als konstante Fase oder als Verrundung mit einem variablen Verlauf. Zusätzlich sind diverse Optionen für die Bearbeitung von Ecken möglich.

Kantenrundung erstellen

Zuerst wird die zu bearbeitende 3D Definition ausgewählt. Wurde eine 3D Definition angewählt, an welcher Verrundungen prinzipiell möglich sind, erscheint das Runden-Menü.

Hinweis

Die Funktion KANTENRUNDEN verlangt eine spezielle Beschreibung des Modells. Falls die angewählte Definition noch nicht in der für die Funktion nötigen Struktur vorliegt, wird das Programm eine interne Konvertierung durchführen. Bei Sonderteilen aus älteren ELITECAD Versionen (vor Version 10) oder VDA Daten kann die nötige Beschreibung unter Umständen nicht erzeugt werden. KANTENRUNDEN ist in solchen Fällen nicht möglich.

Eine Kantenrundungsoperation kann aus mehreren einzelnen Verrundungen bestehen. Für die Eingabe jede einzelnen Verrundung sind folgende Schritte durchzuführen:

  1. Modus auswählen (VOR der Selektion)
  2. Benötigte Parameter eingeben (VOR der Selektion)
  3. Kante oder Eckpunkt selektieren
  4. Auswahl mit Enter bestätigen

Enter ohne Kanten- oder Eckpunktselektion schliesst die gesamte Eingabe ab und ruft die Berechnung auf.

Kantenrundung Parameter

round-menu
Die angezeigten Parameter sind abhängig vom aktuellen Modus.

Verrundungs-Modi

3d_blend_edge_type3_ Verrundungssequenz
Eine Serie tangential zusammenhängender, verrundeter Kanten mit konstantem Radius.
3d_blend_edge_type2_ Kofferecke
Ein verrundeter Eckpunkt. Achtung: Alle anschliessenden Kanten müssen ebenfalls verrundet sein, entweder konstant, oder variabel. Eine Mischung mit Fasen ist nicht möglich.
3d_blend_edge_type1_ Einzelverrundung
Eine verrundete Einzelkante mit konstantem Radius.
3d_blend_edge_type4_ Variable Einzelverrundung
Eine verrundete Einzelkante mit linear interpoliertem Radiusverlauf zwischen zwei vorgegebenen Werten (linear interpoliert über die Kantenlänge).
3d_blend_edge_type5_ Variable Verrundungssequenz
Eine Serie tangential zusammenhängender, verrundeter Kanten mit linear interpoliertem Radiusverlauf zwischen zwei vorgegebenen Werten (linear interpoliert über die gesamte Länge).
3d_blend_edge_type6_ Einzelfase
Eine parallel zu definierender Kante verlaufende 45° Fase. Eine Fase ist nur bei angrenzenden ebenen oder zylindrischen Flächen möglich.
3d_blend_edge_type7_ Fasensequenz
Eine Serie tangential zusammenhängender, parallel zu den definierenden Kanten verlaufenden 45° Fasen. Eine Fase ist nur bei angrenzenden ebenen oder zylindrischen Flächen möglich.

Radius

Je nach Modus hat dieser Wert eine andere Bedeutung:
Verrundungsradius bei konstanter Verrundung
Startradius bei variabler Verrundung (Startpunkt markiert über Box)
Kantenabstand bei Fasen

Endradius

Der Endradius ist nur bei variablen Verrundungen wählbar.
Die variable Verrundung wird über die Länge der gewählten Kante bzw. Kantensequenz linear zwischen Start- und Endradius interpoliert.

Versatz

Der Versatz ist nur beim Modus Kofferecke einstellbar.
Die Kofferecke ist um diesen Wert vom zugehörigen Eckpunkt (markiert über 3D Kreuz) zurückversetzt. Der Versatz sollte grösser als der Radius sein, sonst ergibt sich keine Wirkung.

Wölbung

Die Wölbung ist nur beim Modus Kofferecke einstellbar.
Es können Kommawerte von 0 bis 2 für den Grad der Ausbeulung der Kofferecke eingegeben werden.
0 → so flach wie möglich
1 → Standard
2 → maximale Ausbeulung

Verrundung definieren

Eingabe der Auswahl

Die zu bearbeitende Kante oder Ecke ist im Grafikfenster mit der Maus anzuwählen. Je nach eingestelltem Modus sucht das Programm die zugehörigen weiteren Kanten (bei Kofferecke alle noch nicht selektierten, vom Eckpunkt ausgehenden Einzelkanten, bei Sequenzen alle tangential zur ausgewählten Kante anschliessenden Kanten).

Visualisierung der Auswahl

Kanten mit definierten Verrundungen werden deutlich verstärkt dargestellt.
GRÜN hervorgehobene Bereiche entsprechen immer der AKTUELLEN AUSWAHL.
Alle bestätigten Selektionen, die BESTÄTIGTE AUSWAHL, wird GELB hervorgehoben.
define-blend define-blend2 define-blend3

Definierte Kofferecken werden mittels 3D-Kreuzen markiert.
define-blend4 define-blend5 define-blend6

Bei variablen Verrundungen werden die vom Programm automatisch gewählten Startpunkte mittels Boxen visualisiert (nur in AKTUELLER AUSWAHL sichtbar).
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Übernahme der Auswahl

Durch Enter wird die Selektion GRÜN bestätigt. Hierbei werden die zuvor eingestellten Parameter von den zughörigen Kanten bzw. vom Eckpunkt übernommen.

Eingabe ändern bzw. löschen

Um etwas ändern zu können, muss bereits eine BESTÄTIGTE AUSWAHL vorhanden sein, also irgendwelche gelb hervorgehobenen Kanten oder Eckpunkte. Man ändert diese wie folgt:

Modus der zu ändernden Selektion einstellen (will man ein Koffereck ändern, so stelle man Modus Koffereck ein, usw.)
Neue Parameter einstellen. Ein Radiuswert 0 (bei variabler Verrundung beide Radien 0) entspricht einer Löschoperation.
Kante oder Eckpunkt aus der BESTÄTIGTEN AUSWAHL selektieren.

War die Selektion erfolgreich, so wird der zugehörige Bereich wieder, wie bei einer Neuselektion, GRÜN hervorgehoben, da es sich ja um die jetzt AKTUELLE AUSWAHL handelt. Zusätzlich erscheint eine Änderungsmaske. Dies zeigt die alten, sowie die eingestellten neuen Parameter an.
modify-rounding

Durch ok werden die neuen Werte übernommen, mit cancel bleiben die alten Werte bestehen.

War die Selektion nicht erfolgreich, so stimmt meist der eingestellte Modus nicht mit dem Modus der ausgewählten Selektion überein. Ein Hinweis hierzu steht unterhalb der Eingabezeile in der Form Auswahlkante gehört zu ....

Kantenrundungsoperation abschliessen

Enter ohne Kanten- oder Eckpunktselektion ruft die Berechnung auf.
Scheitert der Algorithmus, aufgrund mathematischer (etwa Radius zu gross) oder algorithmischer Beschränkungen, wird der Zustand vor der Ausführung der Berechnung wiederhergestellt. So können gezielt Teile der Auswahl verändert werden, ohne gleich die gesamte Auswahl neu durchzuführen.

Anmerkungen

Ein Koffereck entspricht einem verrundeten Eckpunkt. Diese Operation ist jedoch nicht möglich, falls auch nur eine Kante, die zu dieser Ecke gehört, keine Verrundung trägt. Um zu vermeiden, dass solche Fälle auftreten (Scheitern wegen einer nicht gewählten Kante), werden alle noch nicht verrundeten Einzelkanten eines Kofferecks bei der Selektion automatisch mit selektiert. Selbstverständlich können diese Kanten einzeln verändert oder gar gelöscht werden, indem man sie mittels Modus Einzelverrundung anspricht. Vor der Berechnung jedoch wird allen gelöschten und nicht neu gesetzten Einzelkanten des Kofferecks wieder der Default-Radius des Kofferecks zugewiesen, also der Wert, der bei der Auswahl des Kofferecks in der Maske stand.
Das zwischenzeitliche Löschen einer an einem Koffereck beteiligten Einzelverrundung hat durchaus Sinn, sofern man die automatisch gewählte Einzelverrundung durch eine Verrundungssequenz ersetzen will (Eleganter ist es allerdings, zuerst die Verrundungssequenz anzulegen, und dann ein Koffereck draufzusetzen).
Ungenauigkeiten im Modell erhöhen die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns einer Kantenverrundung, sofern sie mathematisch überhaupt möglich ist.
Das Setzen von Kofferecken auf Eckpunkte, an denen mehrere Kanten zusammenlaufen, erhöht mitunter die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Verrundungsoperation.
Zweifelhafte Verrundungen, etwa nur den halben Rand eines Zylinders zu verrunden, werden zwar teilweise ausgeführt, ergeben jedoch nicht unbedingt brauchbare Modelle.

Formschräge

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Menü Ändern > Formschräge

Mit dieser Funktion können die Flächen eines geschlossenen Körpers um einen frei wählbaren Winkel geneigt werden. Die Neigung erfolgt relativ zu einer REFERENZFLÄCHE, diese ist entweder eine frei gewählte Fläche des Körpers oder die aktuelle Arbeitsebene.

Formschräge erstellen

3D Definition auswählen

Zuerst wird die zu bearbeitende 3D Definition ausgewählt. Wurde eine 3D Definition angewählt, an welcher Formschrägen prinzipiell möglich sind, kommt man zur Abfrage der Referenzfläche.

Hinweis

Die Funktion FORMSCHRÄGE verlangt eine spezielle Beschreibung des Modells. Falls die angewählte Definition noch nicht in der für die Funktion nötigen Struktur vorliegt, wird das Programm eine interne Konvertierung durchführen. Bei Sonderteilen aus älteren ELITECAD Versionen (vor Version 10) oder VDA Daten kann die nötige Beschreibung unter Umständen nicht erzeugt werden. Eine FORMSCHRÄGE ist in solchen Fällen nicht möglich.

Referenzfläche auswählen

Die Auswahl einer Referenzfläche geschieht durch Anwählen der gewünschten Fläche im Modell, wobei eine Rückfrage stattfindet, da diese Festlegung für die weiteren Auswahlen fix bleibt. Bei positiver Bestätigung wird die Referenzfläche (ROT) inklusive der VERJÜNGUNGSRICHTUNG, dargestellt als Pyramide in der Mitte der Fläche, angezeigt. Ist bei Betätigung mit Enter keine Fläche selektiert, wird die aktuelle Arbeitsebene als Referenzfläche herangezogen, wobei die Verjüngungsrichtung hier der positiven Z-Richtung entspricht. Diese Wahl wird graphisch nicht extra hervorgehoben, da es ohnehin die Option gibt, sich das Koordinatensystem anzeigen zu lassen.
define-draft

Hinweis

Der Unterschied zwischen Wahl einer Referenzfläche und Wahl der Arbeitsebene als Referenzfläche besteht darin, dass die Neigung beim ersten Fall um die gemeinsamen Kanten von Referenz- und gewählten Flächen, beim zweiten Fall jedoch um die Schnittkanten der Arbeitsebene mit den gewählten Flächen, erfolgt (diese Kanten bleiben also fix). Der Neigungswinkel gilt relativ zur Verjüngungsrichtung in der Mitte der Referenzfläche, dargestellt durch eine Pyramide, bzw. bei Wahl der Arbeitsebene als Referenzfläche, der Z-Richtung.

Einzelflächen auswählen

Nach der Wahl der Referenzfläche werden die an den Formschrägen beteiligten EINZELFLÄCHEN ausgewählt. Die Auswahl geschieht durch Anklicken, wodurch diese in der Farbe der AKTUELLEN AUSWAHL (GRÜN) dargestellt wird. Für die neu gewählte Fläche kann in der Eingabezeile ein Neigungswinkel angegeben werden. Der Neigungswinkel bezieht sich auf die Verjüngungsrichtung, welche entweder durch die dargestellte Pyramide verdeutlicht wird, bzw. der Z-Richtung der aktuellen Arbeitsebene entspricht. Wird die AKTUELLE AUSWAHL (GRÜN) mit dem in der Eingabezeile angegebenen Wert durch Enter bestätigt, so geht sie in die BESTÄTIGTE AUSWAHL (GELB) über, wobei der eingestellte Neigungswinkel übernommen wird.
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Hinweis

Wurde eine bestimmte Fläche am Modell als Referenzfläche (ROT, mit Pyramide) ausgewählt, so müssen alle nun selektierten Flächen zumindest eine gemeinsame Kante mit dieser aufweisen. Weiters werden alle tangential an die gewählte Fläche grenzenden weiteren Flächen, welche ebenfalls mindestens eine Kante gemeinsam mit der Referenzfläche besitzen, automatisch mit ausgewählt, was in den meisten Fällen auch gewünscht ist.

Ist diese automatische Auswahl nicht erwünscht, so kann man eine passende Arbeitsebene als Referenzfläche festlegen. Anschliessend können beliebige Flächen selektiert und mit unterschiedlichen Werten belegt werden. Eine automatische Selektion tritt in diesem Modus nicht auf.

Formschräge abschliessen

Sind alle Auswahlen getroffen, so wird über erneutes Drücken der Enter -Taste die Berechnungsphase ausgeführt, wobei versucht wird, die Formschrägen in der gewünschten Form durchzuführen. Sollte der Algorithmus scheitern, aufgrund mathematischer (etwa unrealistischer Winkel) oder algorithmischer Beschränkungen (die zu neigenden Flächen müssen bestimmten Eigenschaften in Relation zur Neigungsbezugsrichtung genügen), wird der Zustand vor der Ausführung der Berechnung samt durchgeführter Auswahl wiederhergestellt. So können Teile der Auswahl verändert werden, ohne gleich die gesamte Auswahl erneut durchführen zu müssen.

Eingabe ändern bzw. löschen

Durch erneutes Anwählen einer Fläche der BESTÄTIGTEN AUSWAHL (GELB), kann dieser ein neuer Neigungswinkel zugeordnet werden. Die Fläche wird wieder in der Farbe der AKTUELLEN AUSWAHL (GRÜN) markiert, der alte Wert des Neigungswinkels erscheint in der Eingabezeile. Die Übernahme eines neuen Wertes erfolgt genau wie bei der ersten Auswahl der Fläche. Die Übernahme eines Winkelwerts 0 bedeutet in diesem Zusammenhang das Löschen der AKTUELLEN AUSWAHL (GRÜN) aus der BESTÄTIGTEN AUSWAHL (GELB).

Schattenformschräge

Einen Spezialfall stellt die Wahl einer Referenzfläche (ROT, mit Pyramide) am Modell und der Auswahl einer weiteren, angrenzenden Fläche, welche entlang der gemeinsamen Kante tangential in die Referenzfläche einläuft, dar. Da das einfache Kippen der ausgewählten Fläche entlang der Kante in den meisten Fällen ohnehin nicht das gewünschte Ergebnis wäre (dadurch würde die Tangentialität verloren gehen), interpretiert das Programm diese Operation als Schattenformschräge.
define-draft4 define-draft5

Der Winkelbezug wird in diesem Fall ebenfalls zur Verjüngungsrichtung der Referenzfläche hergestellt, wobei der Schatten in diese Richtung entlang der gewählten Fläche fallen soll, die Tangentialität bleibt hier erhalten. Die SCHATTENFORMSCHRÄGE unterliegt gewissen geometrischen Einschränkungen und ist nicht immer durchführbar.

Flächenlöschen

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Menü Ändern > Flächenlöschen

Zuerst wird die zu bearbeitende Definition durch Anklicken ausgewählt. Im Anschluss werden die zu löschenden Flächen durch Anklicken gewählt.
Die gewählten Flächen werden nicht nur gelöscht, die Funktion versucht auch das entstandene Loch im Körper durch Verlängern der angrenzenden Flächen zu schliessen.